Abklärungen

Die Neurologische Praxis, seit 2005 mitten in Thun

Zur jeder neurologischen Abklärung gehören zunächst immer eine ausführliche Befragung und auch eine ausführliche körperliche Untersuchung der Funktionen des zentralen und peripheren Nervensystems (Neurostatus).


Je nach Fragestellung benötigen wir zur Diagnose verschiedene Untersuchungsmethoden.

1. EEG (Elektroencephalographie)

  • Dabei werden 20 Elektroden auf der Kopfoberfläche aufgesetzt und während 20 Minuten wird die elektrische Hirnaktivität aufgezeichnet.
  • Diese Methode wird v.a. bei unklarer Bewusstlosigkeit, Epilepsie, aber auch bei anderen Auffälligkeiten der Gehirnfunktion, z.B. bei Wesensveränderungen angewendet.

2. ENG (Elektroneurographie)

  • Dabei werden die Nerven an Armen und Beinen an verschiedenen definierten Stellen mit Strom gereizt, um ihre Funktionen genau zu messen.
  • Diese Methode wird bei vielen Erkrankungen der Nerven an Armen und Beinen angewendet, bei Einklemmungssyndromen wie Carpaltunnelsyndrom, Nervenverletzungen, Polyneuropathien (systemische Erkrankung von vielen peripheren Nerven). 

3. EMG (Elektromyographie)

  • Dabei wird mit einer speziellen feinen Nadel in den abzuklärenden Muskel gestochen und die Funktion in Ruhe und bei Muskelanspannung gemessen. Manchmal müssen mehrere Muskeln untersucht werden.

  • Diese Methode wird bei generalisierten Muskelerkrankungen eingesetzt, aber auch bei Erkrankungen peripherer Nerven an Armen und Beinen oder bei Verdacht auf eingeklemmte Nerven am Rücken. 

4. VEP (Visuell evozierte Potentiale)

  • Dabei wird die Funktion des Sehnervs und der zentralen Sehbahnen gemessen.

5. SSEP (somato-sensorisch evozierte Potentiale)

  • Dabei wird die Funktion des gesamten peripheren und zentralen Nervensystems gemessen, indem am Fuss oder an der Hand mit Strom gereizt wird, und die Signalantwort mit feinen Nadelelektroden über den peripheren Nerven, Rückenmark und Gehirn gemessen wird.
  • Diese Methode kann bei der Suche nach Erkrankungen des Rückenmarks angewendet werden.

6. Neurovaskulärer Ultraschall

  • Mit dieser Ultraschalluntersuchung werden die hirnzuführenden Blutgefässe auf Verengungen (Stenosen) untersucht. 
  • Diese Untersuchung gehört zur Standardabklärung nach Hirnschlägen, bei den sogenannten Streifungen (TIA), wie auch bei andern Erkrankungen der Arterien.

7. Ultraschall der peripheren Nerven

  • Mit den heutigen Ultraschallgeräten ist es möglich, viele der peripheren Nerven an Arm und Bein zu untersuchen.
  • Diese Methode ergänzt die Neurographie bei der Untersuchung von Einklemmung oder Verletzung eines peripheren Nervs, manchmal auch bei Polyneuropathien.

8. Liquoruntersuchung (LP)

  • Bei speziellen Fragestellungen wie entzündlichen Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, wie z.B. Multiple Sklerose, Meningitis; aber auch bei Demenzerkrankung ist es machmal notwendig, den Liquor (Nervenwasser) zu untersuchen, in welchem das Gehirn und das Rückenmark schwimmen.
  • Dabei wird (wie bei einer Teilnarkose) die Rückenmarkshülle punktiert und etwas Liquor entnommen. Diese Methode führen wir schmerzarm und ambulant in der Praxis durch.

Bei vielen Erkrankungen ist es auch nötig, eine Magnetresonanzuntersuchung (MRI) des Kopfes oder des Rückenmarks und gelegentlich auch von Armen und Beinen durchzuführen. Dabei arbeiten wir eng mit allen drei MRI Instituten in Thun (Röntgeninstitut, MR Zentrum, Spital Thun) zusammen, wie auch mit dem Spital Interlaken (FMI Interlaken) und gelegentlich dem Inselspital Bern.